Mukoviszidose-Zentrum Mecklenburg-Vorpommern

– Einrichtung der Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern –

mit den Ambulanzen in Greifswald, Neubrandenburg, Rostock und Schwerin

Mukoviszidose ist eine vererbte schwere Erkrankung, die viele Organsysteme des Körpers betrifft. Die Betreuung von Patienten mit dieser Erkrankung erfordert daher ein Team aus spezialisierten Schwestern und Ärzten, Physiotherapeuten, Ernährungsberatern, Psychologen und anderen Spezialisten für besondere Situationen, wie z.B. Frauenärzten bei der Betreuung einer schwangeren Mukoviszidose-Patientin.

In einem Flächenland wie Mecklenburg / Vorpommern mit einer geringen Bevölkerungsdichte und nur noch wenigen Geburten können solche teuren Spezial-Ambulanzen nur an wenigen Orten betrieben werden. Trotzdem wird die Zahl der behandelten Patienten aus diesen Gründen immer vergleichsweise niedrig sein. Außerdem
war absehbar, dass in mehreren Ambulanzen die erfahrenen Ärzte bald in den Ruhestand gehen würden und eingearbeiteter Nachwuchs kaum vorhanden war.

Seit dem Jahre 2000 entstanden daher intensive Bemühungen der Ambulanzärzte, der Regionalgruppen um Herrn Walter (Neubrandenburg) sowie der Ministerien, dem Landtag und der Ärztekammer, ein gemeinsames Zentrum für die Mukoviszidose –Behandlung in Mecklenburg / Vorpommern zu bilden. Die 4 bestehenden großen Ambulanzen (in alphabetischer Reihenfolge) in Greifswald, Neubrandenburg, Rostock und Schwerin könnten dadurch langfristig die hohe Behandlungs-Qualität sichern. Die Bestrebungen führten zum Erfolg. Am 10.07.2002 schlossen die Chefärzte der 4 Kliniken auf Bemühungen von Prof. Wiersbitzky (Greifswald) einen entsprechenden Vertrag. Damit wurden deutschlandweit erstmals neue Strukturen etabliert, die von der höchsten Stelle für ärztliche Qualitätssicherung (der Ärztekammer) als Struktur der Behandlung anerkannt wurde.

In diesem Zentrum wird nach einheitlichen Diagnostik- und Therapie-Standards gearbeitet. Patienten mit schwerwiegenden Problemen werden besprochen und gemeinsam wird nach Lösungen gesucht. Die mit der Einführung der Modulatoren entstehenden neuen Herausforderungen werden nach intensiver Diskussion im Team gemeinsam bewältigt. In diesem Zentrum können gemeinsame Forschungsvorhaben einfacher realisiert werden. So konnte erstmals in einem ganzen Bundesland, in Mecklenburg / Vorpommern, bereits 2012 mit dem Neugeborenen-Screening auf Mukoviszidose begonnen werden. Dies war die treibende Kraft dafür, dass 2016 in der gesamten Bundesrepublik das Neugeborenen-Screening auf Mukoviszidose eingeführt wurde. Greifswald hat im Neugeborenen-Screening auf Mukoviszidose Tradition. Bereits vor knapp 50 Jahren gab es hier zeitweise ein solches Programm für das gesamte Land. Ambulanzen nehmen auch am Benchmarking Mukoviszidose teil. Durch intensive Analyse umfangreicher Patientendaten aus dem Mukoviszidose-Register kann von den jeweils besten Ambulanzen gelernt werden. Diese Daten zeigen auch die sehr gute Qualität unserer Betreuung.

Letztlich ermöglicht die vereinte Kompetenz der Teams gemeinsame Weiterbildungen für Behandler und Patienten, wie sie zu den Sitzungen des Mukoviszidose-Zentrums und den jährlichen Weiterbildungs-Wochenenden bereits Standard geworden sind. Gegenwärtige und zukünftige Aufgaben werden in 4 Sitzungen pro Jahr besprochen, die nacheinander an allen Ambulanzstandorten und bei Tagungen stattfinden. Diese neue Struktur der Behandlung ist zukunftsweisend und hat dazu geführt, dass gegenwärtig im Osten Deutschland weitere Zentren gegründet werden.

Priv.-Doz. Dr. med. Sebastian M. Schmidt
Sprecher des CF-Zentrums

Regionalgruppen des Mukoviszidose e.V.

Wir die Eltern mukoviszidoserkranker Kinder und Jugendlicher, betroffene Erwachsene, Freunde und Förderer haben uns 1980 zusammengeschlossen und sind seit 1990 Mitglied im Mukoviszidose e.V. Bonn. Wir wollen Betroffenen unserer Region umfassende Hilfe, Weiterbildung und Erfahrungsaustausch anbieten.
Wir…

  • unterstützen die Arbeit der Mukoviszidose-Ambulanzen in M-V
  • bieten Erstberatung bei Neudiagnostizierten an
  • bieten den Betroffenen und Familien Hilfe an, in dem wir Erfahrungen austauschen
  • leisten Öffentlichkeitsarbeit
  • sammeln Spendengelder für Ambulanzen und Forschungen
  • organisieren Weiterbildungen und Seminare
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